Imagination

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Das deutsche Wort „Vorstellungskraft“ wird im Englischen meistens mit „imagination“ übersetzt.

  • imagination → allgemein die Fähigkeit, innere Bilder, Szenen oder Konzepte zu erschaffen.

  • mental imagery → wenn man den bildhaften Aspekt betonen möchte („innere Bilder“).

  • creative imagination → wenn es speziell um schöpferische Vorstellungskraft geht.

👉 Im alltäglichen Gebrauch passt „imagination“ am besten.


Der Begriff „imagination“ hat eine lange Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht.


🔹 Ursprung

  • Das Wort kommt vom lateinischen „imaginatio“ („Bild, Vorstellung“), abgeleitet von imago („Bild, Abbild“).

  • Schon bei Cicero (1. Jh. v. Chr.) und anderen römischen Autoren findet man den Begriff imaginatio als „das innere Bild“ oder „geistige Vorstellung“.


🔹 Mittelalter

  • Im Mittelalter wurde der Begriff über das Latein der Scholastik weitergetragen.

  • Philosophen wie Thomas von Aquin unterschieden zwischen imaginatio (die bildhafte Vorstellung) und intellectus (der Verstand).


🔹 Eintritt ins Englische

  • Der Begriff „imagination“ erscheint im Mittelenglischen (14. Jahrhundert).

  • Erste Belege gibt es in Texten von Geoffrey Chaucer (ca. 1380er Jahre).

    • Beispiel aus The Canterbury Tales: „Ymaginacioun“ in der mitteleng­lischen Schreibweise.


🔹 Neuzeit

  • Ab der Renaissance (16.–17. Jh.) gewinnt „imagination“ zentrale Bedeutung in Philosophie und Kunst.

  • Shakespeare (Ende 16. Jh.) verwendet „imagination“ häufig, etwa in Bezug auf Träume, Kreativität und Fantasie.


✅ Kurzantwort:
Der Begriff „imagination“ gibt es im Englischen seit dem 14. Jahrhundert, übernommen aus dem Lateinischen imaginatio, das schon seit der Antike verwendet wurde.



Zusammenfassung  von GLM-4.5

EPOCHE
ENTWICKLUNG
1. Jh. v. Chr.Lateinischer Ursprung (imaginatio) bei Cicero: geistige Bilderzeugung.
12. Jh.Französisch (imaginacion): Bildkraft, Einbildung, Wahn.
14. Jh.Englische Übernahme: Chaucer nutzt es für geistige Vorstellungskraft.
16.–17. Jh.Renaissance: „Imagination“ als Mittlerin zwischen Himmel und Erde.
18. Jh.Aufklärung: Reduktion auf Sinneswiedergabe (Locke).
19. Jh.Romantik: „Imagination“ als höchste schöpferische Kraft (Coleridge).
20.–21. Jh.Psychologie/Philosophie: Grundlage für Kreativität, Empathie und Freiheit.

Der Begriff „imagination“ existiert als Wort seit dem 14. Jahrhundert im Englischen, seine philosophische Tiefe entwickelte sich jedoch erst in der Renaissance und erreichte ihre moderne Bedeutung als kreative Kraft erst in der Romantik. Heute ist sie ein Schlüsselkonzept in Kunst, Wissenschaft und Psychologie – weit über ihr ursprüngliches Verständnis als reine „Bildfunktion“ hinausgewachsen.



Die mittelalterliche Philosophie bei Thomas von Aquin ein (13. Jh.).


🔹 1. Imaginatio (Vorstellungskraft)

  • Gehört bei Thomas zu den Sinnesvermögen (potentiae sensitivae).

  • Sie speichert und verarbeitet Sinneseindrücke in Form innerer Bilder.

  • Beispiel: Wenn du eine Rose gesehen hast, kann die imaginatio später ein „Bild der Rose“ hervorrufen, auch ohne dass die Rose da ist.

  • Sie arbeitet also mit Bildern, Formen und sinnlichen Qualitäten.

👉 Funktion: anschauliche, bildhafte Erinnerung und Kombination.


🔹 2. Intellectus (Verstand, Intellekt)

  • Gehört bei Thomas zu den geistigen Vermögen (potentiae intellectivae).

  • Der Intellekt ist immateriell und kann von den sinnlichen Bildern abstrahieren.

  • Er erkennt das Allgemeine, Abstrakte, Wesenhafte (die „Form“ oder das „Wesen“ einer Sache).

  • Beispiel: Aus der Vorstellung vieler einzelner Rosen abstrahiert der intellectus den allgemeinen Begriff „Rose“ (das Wesen „Rosigkeit“).

👉 Funktion: Abstraktion, Begriffsbildung, Erkennen des Allgemeinen.


🔹 3. Verhältnis der beiden

  • Der intellectus ist auf die imaginatio angewiesen: Er braucht die sinnlichen Bilder als Ausgangspunkt.

  • Thomas fasst das so: „Nihil est in intellectu quod non sit prius in sensu.“
    („Nichts ist im Verstand, was nicht vorher in den Sinnen war.“)

  • Aber: Der intellectus übersteigt die imaginatio, weil er das Allgemeine erkennt, das in den Bildern selbst nicht sichtbar ist.


✅ Kurz gesagt:

  • Imaginatio = die Kraft, sinnliche Bilder im Inneren zu bewahren und zu verarbeiten.

  • Intellectus = die Kraft, aus diesen Bildern das Allgemeine, Abstrakte zu erfassen.

  • Thomas sieht also eine Stufenfolge: Sinneswahrnehmung → Imagination (Bilder) → Intellekt (Begriffe/Wesen).



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